Großbritannien
Messkampagnen und Projekte
   Vor ca. 20 Jahren wurde von der NRPB (National Radiological Protection Board) nach den
   ersten in ca. 2.100 Haushalten durchgefÜhrten Raumluftmesskampagnen in England empfohlen,
   einen action level von 200 Bq/m3 einzufÜhren, bei dessen Überschreitung Sanierungsmaßnahmen
   vorgenommen werden sollten. Zudem sollten Gebiete mit erhöhten Raumluftgehalten
   identifiziert werden. In den 1990er Jahren wurden weitere, wesentlich umfangreichere
   Raumluftmesskampagnen gestartet. Auch in Gebieten, die nach geologischen Kriterien
   ausgewählt worden waren, wurden Radonmessungen vorgenommen. Mittlerweile liegen ca.
   400.000 Messwerte vor. Das arithmetische Mittel liegt bei 20 Bq/m3 und in ca. 10 % aller
   Fälle wurde der action level von 200 Bq/m3 Überschritten.
Um geographische Unterschiede hinsichtlich der Radonkonzentrationen bewerten zu können, wurde versucht, fÜr jedes 5 x 5 km-Rasterelement mindestens drei, in vermutlich radonbelasteten Gebieten fÜnf Raumluftmessungen zu erhalten. In neuerer Zeit fließen auch geologische Informationen in die Planung der Messstrategie mit ein, da sich auch in England der eindeutige Zusammenhang zwischen erhöhten Raumluftbelastungen und geologischem Untergrund bestätigt hat. Ein Ergebnis der Messkampagnen waren flächendeckende Radonkarten fÜr England, Wales und Nordirland, die bis Ende der 1990-Jahre veröffentlicht wurden.
Gesetzliche Regelungen
   In England existieren in Anlehnung an die EU-Empfehlung 90/143/Euratom Richtwerte fÜr
   Neubauten und fÜr bereits bestehende Gebäude. In Neubauten soll die Radonkonzentration
   200 Bq/m3 im Jahresmittel nicht Überschreiten, in Wohnräumen bestehender Gebäude werden
   bei Überschreitungen eines Wertes von 200 Bq/m3 (action level) Sanierungsmaßnahmen
   empfohlen. Zudem werden Gebiete als radon affected area bezeichnet, wenn es in mehr als
   1 % aller Häuser zu einer Überschreitung des action level kommt.
 
        